ChatGut ist eine App, welche die Brücke zum Überkommen von sozialer Isolation von IBS und FD Erkrankten bieten soll. Dabei setzt sie vor allem auf den direkten Kontakt zwischen Betroffenen und ermöglicht es ihnen so, sich gegenseitig in ihrem Dasein zu unterstützen.
Rollen: User Research, User Interviews, Konzeption, Wireframes, Branding, visuelle Gestaltung, User Interface, Projektmanagement, Prototyp erstellen in Kotlin
Einhergehend mit dieser Isolation kommt ein Schamgefühl für ihre Erkrankung und das Gefühl, nicht verstanden oder ernst genommen zu werden. Gerade bei nicht-organischen, beziehungsweise organisch unklaren Erkrankungen wie Reizmagen (FD) und Reizdarm (IBS) ist dies der Fall. Der offene Umgang mit der Erkrankung fällt schwer, gerade weil sie sich nicht mit Entzündungswerten oder organischen Veränderungen erklären lässt. Schübe der Symptome können Patienten noch stärker einschränken, und die (soziale) Isolation weiter vorantreiben. Unternehmungen werden abgesagt, Bekannte wenden sich aus fehlendem Verständnis ab und die Nervosität vor erneutem „Versagen“ macht die Schübe noch häufiger. Mehr Informationen zum Thema sind in meiner Forschungsarbeit oder meiner projektbasierten Bachelorarbeit zu finden.
Abfrage des Gefühls der (sozialen) Isolation der Befragten nach Filterung auf verstärktes Schamgefühl.
Logo für ChatGut.
Ziel ist es, eine Möglichkeit für Patienten von FD und IBS zu finden, ihre soziale Isolation zu überbrücken. Dabei soll eine Möglichkeit gefunden werden, Patienten miteinander zu vernetzen. Dadurch kann das Schamgefühl durch ähnliche Krankheitsgeschichten gemindert werden. Gerade in Schubphasen soll eine Verbindung stattfinden - zur Beruhigung, Ablenkung und als Unterstützung. Eine mobil einsetzbare Lösung ist hier also unabdinglich. Gleichzeitig muss die Lösung quasi unsichtbar für Außenstehende in der Nutzung sein. Dabei soll vor allem die Stigmatisierung von Erkrankten durch offensichtlich anderes Verhalten oder Aussehen vermieden werden. Eine Integration in ein bereits genutztes und akzeptiertes System wäre hier also von Vorteil.
Dabei setzt sie vor allem auf den direkten Kontakt zwischen Betroffenen und ermöglicht es ihnen so, sich gegenseitig in ihrem Dasein zu unterstützen. In ihrer Form als App ist ChatGut flexibel einsetzbar und unauffällig in den Alltag integrierbar. So zieht sie kein zusätzliches Stigma an, wie es bei der Nutzung von extra Werkzeugen oder Geräten potenziell der Fall wäre. Besonders macht ChatGut die „Schnelle Hilfe“ Funktion, bei der der Nutzer durch das Drücken einer Art „Notfallknopf“ möglichst umgehend mit einem anderem Nutzer zum Gespräch verbunden wird. Diese Funktion ist gerade praktisch als Ablenkung oder Beistand in Schubsituationen, welche jederzeit und plötzlich auftreten können.
Neben dieser Funktion gibt es auch normale Chat- und Forenfunktionen, in denen Betroffene sich untereinander austauschen können und somit weitergehend ihrer Isolation entgegenwirken können, aber auch einfach einen Ort von Verständnis ohne Scham für sich entdecken können. ChatGut ist als täglicher Begleiter zu sehen, welcher einem das Gefühl gibt, dass verstanden werden und Gleichgesinnte nur einen Klick entfernt sind.
Erstellt in Figma.
Den interaktiven Prototypen in Figma gibt es hier.
Trailer des Prototyps, welcher in Kotlin erstellt wurde.