SYA ist eine Ambient Intelligence Lösung, die es Privatpersonen ermöglicht, lebensrettendes Verhalten in einer Brandsituation zu trainieren. Dabei wird ihr Sicherheitsgefühl und ihre Selbstwahrnehmung gesteigert.Gruppenprojekt mit 4 Teammitgliedern.
Rollen: User Research, Ideenentwicklung, Projektmanagement, Konzeption, Designkonzept, Erstellen und Pflege Projektwebsite in Wordpress
Weißt du, wie du dich verhalten musst, wenn bei dir zuhause ein Feuer ausbricht? Oder denkst du zumindest, dass du es weißt? 20% aller Brände werden durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst. Neben dem Verursachen eines Brandes ist es vor allem das falsche Verhalten im Brandfall, das Menschenleben kostet. Situationen werden durch falsches oder selbstgefährdendes Handeln noch gefährlicher, welches die Anzahl von Verletzten und Todesfällen durch Feuer und Rauch unnötig erhöht. Der Feuerwehrverband selbst sieht starken Handlungsbedarf darin, Privatpersonen das richtige Verhalten in Brandsituationen zu vermitteln, und veröffentlichte hierzu 2019 eine Fachempfehlung, in der einzelne Verhaltensweisen erklärt sind. Die Fachempfehlung ist hier als PDF zu finden.
Die Lösung des Teams sieht es vor, Teile der Fachempfehlung als erlebbare Szenarien darzustellen. Dabei soll es dem Nutzer ermöglicht werden, Gefahrensituationen zu erleben, ohne sich wirklich in Gefahr zu bringen. Die Inhalte der Fachempfehlung können als eher praktisches statt rein theoretisches Wissen vermittelt werden.
SYA ist eine Trainingsumgebung, welche durch persönliche Angaben in ihren Handlungsabläufen und Szenarien personalisiert wird und auf die Verhaltensweisen des Nutzers reagiert. Das System besteht aus einem Fragebogen, verschiedenen Interaktionsgegenständen und einem Voice User Interface, welches die Rolle eines Trainers übernimmt. In verschiedenen Abfolgen wird dem Nutzer zunächst das reine Erfahren der Gefahrensituation ermöglicht. Anschließend lernt er mit Hilfe des Raumes, welche Verhaltensweise oder Handlungen für die gegebene Situation angemessen sind.
Grundsätzlich ist der Raum für alle Privatpersonen geeignet. Gerade durch die Personalisierung des Trainings und Anbieten verschiedener Handlungsabläufe im Raum gibt es für jede Person ein passendes Szenario, das ihnen so auch zuhause passieren könnte.
Visualisierung einer Trainingsumgebung.
Registrierung Zunächst füllt der Nutzer einen Fragebogen aus. Dabei teilt er Informationen zu seiner Lebenssituation und seinem Alltag. Typische Fragen wären, ob im Haushalt geraucht wird, ob man alleine wohnt oder ob viele elektronische Geräte genutzt werden. Am Ende dieses Ausfüllens erhält er eine Chipkarte, welche ihm als „Ticket“ zum Trainingsraum dient. Trainingseinheit 1 Mit seiner erhaltenen Karte startet der Nutzer das Handlungsszenario. Das Voice User Interface begrüßt ihn und gibt ihm einen Plazierungstask. Anschließend läuft das durch die Personalisierung am besten passende Szenario ab. Dem Nutzer werden hierbei zunächst keine Hilfestellungen gegeben. Die erste Trainingseinheit ist vor allem für das Erlebnis gedacht. Dem Nutzer soll klar werden, dass er nicht weiß, wie er sich im Ernstfall zu verhalten soll, um sich zu retten. Nach Beenden der Einheit (durch das VUI) verlässt der Nutzer zunächst den Raum, und bekommt Hinweise darauf, was am Verhalten falsch war, oder welche Handlung angebracht gewesen wäre. Trainingseinheit 2 In der zweiten Trainingseinheit wird das Voice User Interface zu einem Trainer, welcher den Nutzer von Anfang an unterstützt. Nach erneuter Positionierung im Raum und Beginn des Brandes gibt das VUI wichtige Hinweise zum Verhalten, zur Nutzung von Interaktionsgegenständen im Raum oder ob der Nutzer sich gerade richtig oder falsch verhält. Die zweite Trainingseinheit ist also, im Gegensatz zur ersten Einheit, eine wissen vermittelnde Lerneinheit, bei der das gesagte direkt praktisch umgesetzt werden kann, um es so stärker im Gedächtnis zu verankern.
Interaktionsgegenstände Innerhalb der Trainingsumgebung stehen dem Nutzer verschiedene Interaktionsgegenstände zur Verfügung. Ein Beispiel hierfür ist ein umgebauter Feuerlöscher. Die grundlegende Umgangsweise ist die Gleiche wie bei einem regulären Feuerlöscher: durch Betätigen des Hebels wird das Löschen durch den angebrachten Schlauch ermöglicht. In der umgebauten Variante wird allerdings kein Schaum bei Benutzung verteilt, sondern ein Infrarotsignal gesendet. Das System ist ähnlich dem von Laser Tag: Im Raum selbst wird es an der Stelle des simulierten Brandes einen Infrarotsensor geben. Bei der richtigen Nutzung des Löschers (und wenn der Löscher das richtige Mittel zum Löschen ist) wird sich dieser Brandherd verkleinern, weniger Rauchen und somit „gelöscht“ werden. Der Nutzer soll dadurch nicht nur das Erlebnis des Löschens haben, sondern grundlegend dazu die Möglichkeit bekommen, mit einem Feuerlöscher oder anderen Löschgegenständen in Berührung zu kommen - auch um die Angst zu nehmen, diese im Ernstfall zu benutzen.
Prototypische Darstellung als Messestand - Das Feuer aus LEDs kann mit dem umgebauten Feuerlöscher via Infrarot "gelöscht" werden.
Projekttrailer.